Der Begriff ist irreführend, lassen Sie uns lieber von einem Wertbericht sprechen.
Diese können Sie in der Regel kostenlos im Internet bestellen, zum Beispiel bei den Immobilienportalen oder bei s.g. „Leadverkäufern“: Hier werden zum Beispiel Verkäufer über das kostenlose Angebot einer Marktwertermittlung gebeten, ihre Daten einzugeben. Diese Daten werden dann an Makler weiterverkauft.
Das Ergebnis ist eine Zahl, die sich auf das Vergleichswertverfahren stützt, also nach den rudimentären Eckdaten Ihre Immobilie (Hausart, Baujahr, Größe) mit ähnlichen Objekten vergleicht. Dabei werden vor allem die lokalen Bodenrichtwerte zu Rate gezogen.
Das große Problem: In ländlichen Gebieten, wie z.B. bei uns im Landkreis Passau, liegen nach unserem Dafürhalten für eine fundierte Preisaussage nicht genügend verlässliche Daten vor. Eine belegbare Aussage lässt sich damit nicht machen.
Vorteil: kostenlos
Nachteil: meist große Spannen in der Wertangabe, z.B. von 150.000 bis 300.000 Euro und damit kein belegbarer Durchschnittswert.
Vorteil: Abgleich der eigenen Vorstellungen mit Vergleichszahlen
Nachteil: Keine wirkliche Basis für die Ermittlung eines Verkaufswerts für den Privatverkauf, da Eigentümer dazu neigen, bei der Preisspanne den höchsten Wert anzunehmen.
Vorteil: einfach, ohne Vor-Ort-Termin, keine tiefergehenden Recherchen notwendig (z.B. Sanierungsstand etc.)
Nachteil: Auch die Käufer geben diese Eckdaten in Systeme ein, suchen damit Argumente für eine Preisreduktion.
Fazit: Für wen eignet sich das Kurzgutachten?
Für Eigentümer, die eine erste Einschätzung brauchen und momentan nur ihre eigenen Preisvorstellungen prüfen wollen. Kein belegbarer Wert für einen verlässlichen Verkaufspreis.